Unter Lichtechtheit versteht man die farbliche Beständigkeit eines Materials unter Einwirkung von Licht. Vor allem Sonnenlicht mit seinem relativ hohen UV-Anteil hat eine stark zersetzende Wirkung auf Farben. Vor allem im roten und gelben Farbbereich werden Farbveränderungen zuerst sichtbar. Der Grad der Lichtechtheit wird entweder über ein Klassensystem mit Sternen oder über die Wollskala (Blaumaßstab) ermittelt.
Die Wollskala ist nach DIN 53952 geregelt und entspricht in Europa einer Belichtungszeit zwischen 700 Tagen (Wollskala 8/5 Sterne = hervorragende Lichechtheit) und 5 Tagen (Wollskala 1/0 Sterne = sehr geringe Lichtechtheit).
Die Begriffe Wollskala und Blaumaßstab leiten sich aus der Methode ab, über die Lichtechtheit geprüft wird: Die Lichtechtheit eines Materials oder einer Farbe wird ermittelt, indem acht blaue Wollstreifen absteigender Lichtechtheit zusammen mit einer Probe des zu prüfenden Materials mit UV-Licht belichtet werden. Ein Teil des Materials und der Wollstreifen wird abgedeckt und alles zusammen wird solange belichtet, bis der lichtechteste Wollstreifen anfängt, auszubleichen. Nun kann festgestellt werden, welchem Wollstreifen die Materialfarbe am ähnlichsten ist und somit, wie lichtecht sie ist.